Der Film:
Nach einem Roman von Truman Capote, der offen endet. Im Roman kommt viel klarer raus, dass Holly Golightly Call Girl bzw. Prosituierte ist. Das Buch spielt während des 2. Weltkriegs. Ihr Bruder stirbt im Krieg.
Unsere Bluray ist Teil der Audrey Hepburn 7-movie collection und der einzige Film dort mit einem Kommentar.
Blake Edwards (Regisseur): gestorben 2010, Pink Panther-Reihe, 2004 Ehrenoscar
Henry Mancini (Komponist): bekannter Song Moon River, im Film und Soundtrack Album gesungen von Audrey Hepburn. Mittlerweile mehr als 1000 Versionen. Text von Jonny Mercer (in 30-60er Jahren bekannter Songwriter). Der Song wurde wohl direkt für Audrey Hepburn bzw ihre Stimmlage komponiert. Bester Song und Beste Filmmusik-Oscar. Auch bekannt durch die Themen von Peter Gunn( https://www.youtube.com/watch?v=9DgFOsEs-kE ) , Pink Panther, Baby Elefant Walk ( https://www.youtube.com/watch?v=b1z4JfxFb6c )
Popsong Breakfast at Tiffanys von Deep Blue Something (1994): hier geht es um eine zerbrechende Liebe, in der der Ich-Erzähler die gemeinsame Erinnerung an den Film Breakfast at Tiffanys beschwört.
Audrey Hepburn (Holly Golightly, a.ka. Lulamae): Golightly umgspr. für ‚leichtlebig‘. In Belgien geboren. Alter ca. 30 Jahre zur Drehzeit. Bereits 1953 Oscar für ihre Rolle in „Ein Herz und eine Krone“. Eine der bekanntesten Hollywood-Schauspielerinnen ihrer Zeit. Vom American Film Institute 1999 auf Platz 3 der weiblichen Filmstars gewählt ( https://de.wikipedia.org/wiki/American_Film_Institute#Top_25_der_weiblichen_Filmstars ). auf Platz 1 steht Kathrine Hepburn, übrigens nicht verwandt mit Audrey. Allerdings wirkt diese Liste und das männliche Pendant so, als hätten ausschließlich alte Männer und Frauen die Personen gewählt. Es sind nahezu ausschließlich Schauspielerinnen und Schauspieler aus den 30-60er Jahren in den Listen zu finden. Ende der 60er zog sie sich fast komplett zurück. In den letzten 25 Jahren ihres Lebens drehte sie nur noch 5 Filme, der letzte war 1989 Always von Steven Spielberg. Sie engagierte sich dann sehr für UNICEF und überzeugte zB. auch Roger Moore, bei UNICEF mitzuarbeiten.
1993 mit knapp 64 Jahren an Krebs gestorben. 2022 kündigt Apple TV ein BioPic über Hepburn an.
George Peppard (Paul Varjak): vermutlich am bekanntesten für seine Rolle in der 80er Serie „Das A-Team“.
Mickey Rooney (Mr. Yunioshi): nicht japanischer Schauspieler, mit Maske, hervorstehenden Zähnen und Ungeschicktheit, kann kein „r“ aussprechen. Erinnert in seiner Mimik stark an Jerry Lewis.
Das Geschäft an der Kreuzung von Fifth Avenue und 57th Street ist als Aushängeschild des Unternehmens auch eine Touristenattraktion. In D. gibt es immerhin sieben Fillialen.
Selten ein Film gesehen, der mich einerseits so hilflos, andererseits aber auch so zwiegespalten zurücklässt. Die Dialoge sind unterhaltsam und gut. Es wirkt alles sehr stylisch. Gerade während der Party absurde Situationen, die in ihrem Humor für mich recht modern wirken. ABER….
Ist das eine Geschichte über eine starke unabhängige Frau? Sie oszilliert zwischen einer starken und mutigen Frau und dem hilflosen Mädchen. In jedem Fall ist sie nicht spießig. Ihre starke Seite scheint doch nur Schein und Show. Eigentlich ist sie ein hilfloses Mädchen (30 Jahre alt!). Man könnte das als komplexen Charakter bezeichnen. Warum tut sie ALLES für ihren Bruder? Mit 14 geheiratet, und dem ist sie entflohen. Bindet man sich an niemanden, ist man freier.
50 Dollars to go to the powder room: danach habe ich gesucht: es scheint auch im Englischen keine feste Redewendung zu sein, steht im Film aber offenbar für die Bezahlung sexueller Dienstleistungen.
Warum heißt der Film bzw. das Buch so? Das ist wohl ein Witz in den elitären Kreisen (die sich jedenfalls selbst so sehen) über Leute „vom Land“, die nach New York kommen und gefragt werden in welches Restaurant sie gerne gehen würden und dann eben antworten:“Lass uns bei Tiffany frühstücken“.
Truman Capote sagte über den Film: „Ich hätte kotzen können“.Ein guter Artikel über den Film „https://www.spiegel.de/geschichte/fruehstueck-bei-tiffany-a-947345.html„. Seine männliche Hauptfigur (Paul), ist homosexuell, so wie Capote selbst. Es gab auch kein Happy End im Buch.
Feministische Kritik am Film: https://ant1heldin.de/klassiker-frauenfilm-fruehstueck-bei-tiffany-feministische-kritik
Fazit:
Ehrlich gesagt verstehe ich den Hype um den Film nicht. Handwerklich ist der Film gut, ästhetisch auch, es gibt ein paar gute Szenen und Dialoge.
Der Kommentar:
Richard Shepherd: Produzent, u. Robin und Mariam (mit Sean Connery und Audrey Hepburn) 1976. Flammendes Inferno. Produktionsleiter von Warner und MGM von 1970 – 82, 2014 verstorben.
2006 in der Anniversary Edition dabei.
Es gibt viele längere Pausen. Er redet nicht so viel wie oft bei anderen Kommentaren, vielleicht 30%. Naja, die Produktion ist zum Zeitpunkt der Aufnahme immerhin 45 Jahre her und offenbar hat er sich nicht besonders gut vorbereitet.
Er erzählt, dass er und Edwards Hepburn wollten. Monroe wollte auch die Rolle, aber sie mussten ihr absagen. Im Gegensatz dazu kann man überall lesen, dass Monroes Manager nicht wollte, dass sie eine Prostituierte spielt.
Die Rolle bzw. die Darstellung des Japaners fand er nicht gut.
Vieles kennt man bereits, wenn man etwas über den Film gelesen hat.
Wenig Location Shots, der Film spielt in Manhattan, aber nur sehr wenige Szenen wurden dort gedreht. Das meiste wurde in Hollywood gedreht.
Bonus-Materialien:
20 Minuten Special über Mancini.
Sounds and Scores: A Practical Guide to Professional Orchestration
Doku über Mr. Yunioshi und asiatische Stereotypen im amerikanischen Film von 2008. Als positives Beispiel George Takei als Hikaru Sulu.