Contact

Der Film:

Basiert auf einem Drehbuch von Carl Sagan. Der ursprüngliche Film wurde aufgegeben. Daraufhin machte Sagan aus dem Drehbuch ein Roman. 1996 wiederum wurde dann doch mit der Produktion der filmischen Umsetzung des Romans begonnen. Davor wurde das Drehbuch von verschiedenen Drehbuchautoren umgeschrieben. Alle hatten verschiedene Ideen davon, wie die Geschichte als Film funktionieren könnte. So sollte zB. der Papst ein große Rolle einnehmen. Besonders schwierig schien das Ende des Film zu sein.

Ausnahmsweise mal ein Physik-Schwerpunkt. So kann man den Film besser einordnen.

Carl Sagan: 1996 verstorben. Physiker, Astronom, Autor

Pioneer-Plakette: Aluminium, vergoldet. Enthält die Darstellung eines Mannes und einer Frau, Darstellung des Sonnesystems und die Herkunft der Satelliten Pioneer 10 und 11. Außerdem die Position unserer Sonne relativ zu 14 Pulsaren und die Darstellung von Wasserstoff, weil die H1-Linie von Wasserstoff wichtig für die Radioastronomie ist: Kippt der Spin des Elektrons im Wasserstoffatom in die antiparallele Richtung, wird ein Radio-Photon ausgesandt mit der Frequenz von 1420,4056 MHz. Diese Frequenz wird im Weltall (durch zB. Gas) kaum absorbiert und gilt u.a. daher als vielversprechend. Die Info wird zB. mitgegeben als Hinweis, auf dieser Frequenz zu senden.

Voyager Golden Record: nochmal deutlich cleverer: vergoldetes Kupfer in einer Schutzhülle aus vergoldetem Aluminium. Es wurde Uran hinzugesetzt, damit an Hand des Zerfalls über die Halbwertzeit das Alter bestimmt werden kann. Auch hier gibt es wieder die Darstellung mit den 14 Pulsaren und der Hinweis auf den Wasserstoff. Dabei handelt es sich um eine Schallplatte, die Bilddateien und Audiosignale enthält. Daneben außerdem Grußbotschaften in Textform vom damaligen UN-Generalsekretär und auch vom US-Präsidenten Jimmy Carter. Dessen bemerkenswerter Text lautete: „Dies ist ein Geschenk einer kleinen, weit entfernten Welt, eine Probe unserer Klänge, unserer Wissenschaft, unserer Bilder, unserer Musik, unserer Gedanken und unserer Gefühle. Wir versuchen, unser Zeitalter zu überleben, um so bis in Eure Zeit hinein leben zu dürfen.“
In den 116 Bildern ( https://de.wikipedia.org/wiki/Bilder_auf_der_Voyager_Golden_Record )
sind Darstellungen zum menschlichen Verständnis der Physik und Chemie, zum Menschen an sich, zur Fortpflanzung, Biologie, Natur und Lebewesen, technische Errungenschaften und Kultur.

Er war an SETI im Kuratiorium beteiligt.
Autor von „Unser Cosmos“ und der Kommentator bzw. Moderator, mit Musik von Vangelis. 2014 Neuverfilmung mit Neil deGrasse Tyson, produziert von Seth MacFarlane

1985 bezeugte er vor dem US-Kongress die möglichen Folgen den Klimawandels.

1990 wurde auf seinen Vorschlag hin die Voyager-Sonde umgedreht und ein Foto Richtung Erde aufgenommen. Tatsächlich kann man auf der Aufnahme den „pale blue dot“ sehen. Diese Aufnahme ist die am weitesten entfernte Aufnahme von der Erde.

Isaac Asimov sagte, dass er nur zwei Menschen getroffen habe, die er für klüger hielt als sich selbst. Carl Sagan sei einer dieser Menschen gewesen (der andere Marvin Minsky).

Sagan starb während der Dreharbeiten. Zu Beginn des Abspanns gibt es eine Widmung „For Carl“.

Jodie Foster (Eleanor Arroway): Basiert auf Jill Tarter, ehemalige SETI-Forschungszentrum-Direktorin im Project Phoenix, die genau das machten, was auch im Film erzählt wird: es wurden Radiosignale von 800 Sternen auf Zeichen von Intelligenz untersucht.
Foster war beim Dreh 35. 1976 als Minderjährige Prostituierte in Taxi Driver von Martin Scorcese. Das Schweigen der Lämmer 1991 (Oscar dafür gewonnen). Auch Regisseurin und Produzentin. Stimme der Maggie Roark bei den Simpsons in der Folge „Four Great Women and a Manicure“ (https://simpsonswiki.com/wiki/Maggie_Roark)

Die junge Ellie gespielt von Jena Malone mit 13 Jahren: Die Tribute von Panem als Johanna Mason, das Tribut aus Distrikt 7., weibliche Hauptrolle in Donnie Darko, Sucker Punch. Ihre blauen Augen sind VFX

David Morse (Vater): 12 Monkeys, The Rock, World War Z

William Fichtner (der blinde Kent Clark): Heat, Strange Days, Black Hawk Down. „Clark Kent“ ist der bürgerliche Name von Superman

Angela Basset (Koordinatorin im weißen Haus?): Strange Days

Tom Skerritt (Ellis Vorgesetzter): MASH (1970, von Robert Altman), Alien (als Captain), Top Gun, Serie Picket Fences

Matthew McConaughey (Palmer Joss): Interstellar

James Woods (Michael Kitz): White House Down, John Carpenters Vampire, Casino, Getaway (mit Kim Basinger und Alec Baldwin)

John Hurt (Industrieller S. R. Hadden): zB. Olivander in den Harry-Potter-Filmen.

Jake Busey (Joseph, Terrorist): zB. in Star Ship Troopers.

Don Burgess (Director of Photography): Forest Gump, Deep Impact, Bourne Identität, Aqua Man…

Arthur Schmidt: Zurück in die Zukunft, Forrest Gump…

Robert Zemeckis, Don Burgess und Arthur Schmidt haben viele gemeinsame Filme gemacht

Locations: Arecibo, Puerto Rico, gebaut schon 1963: James Bond, Golden Eye 1995; 2020 wurde die Anlage zerstört. Next Generation Arecibo Telescope (NGAT) beruht auf einem beweglichen Array von vielen kleinen Teleskopen, die insgesamt größere Sammelfläche als das alte Teleskop haben, eine größere Empfindlichkeit und ein 500 mal größeres Sichtfeld.

Very Large Array in New Mexico mit 27 Radioteleskopen. Am Ende des Films sieht man eher die Anzahl der Teleskope, die im Buch gedacht waren. Übrigens: Geplant ist aktuell ein Square Kilometre Array weltweit. Kleinere und größere Radioteleskope, die zusammengeschaltet werden müssen. Irre: dort wird ein Datenaustausch benötigt, der die Daten des Internets von 2018 übersteigt.

Neben den beiden Locations gabs über 25 Sets in Studios von Warner.

13 CNN-Reporter traten im Film auf. Das führte anschließend zu massiver Kritik.

In mindestens einer Szene sieht man den Netscape Navigator.

Die Selbstmordpille, die Elli gereicht wird, hat eine größere Kontroverse ausgelöst. Die Nasa sagt, dass es keine Suizidpillen gibt, den Sauerstoff im Anzug oder der Station abzustellen, funktioniert genauso gut.

Die Suche nach außerirdischen Signalen wird im Film sehr gut dargestellt. Auch das Ausschließen von Störquellen ist mitterweile üblich.
Tatsächlich gibt es bis heute ein ungeklärtes Signal, das berühmte wow!-Signal auf der vorhin schon genannten Wasserstofffrequenz: https://www.heise.de/hintergrund/Die-X-Akten-der-Astronomie-Das-Wow-Signal-oder-Ist-da-jemand-4856930.html. Leider hat sich dieses Signal nicht wiederholt und ist daher bis heute nicht offiziell als Zeichen außerirdischer Intelligenz anerkannt. Es gab noch weitere Signale, die aber alle oft im Nachhinein recht zweifelsfrei als Erdsignale erkannt wurden.

Sind Aliens eine Bedrohung, wenn sie auf die Erde kämen? Ein wiederkehrendes Thema in Sci-Fi-Filmen. Im Film wird die Meinung vertreten: wenn eine Zivilisation so weit wie im Film entwickelt ist, also in der Lage ist, Maschinen zum Transport über zig Lichtjahre zu ermöglichen, kann nicht an Krieg interessiert sein.

Thema: Wissenschaft vs. Religion. Für einen amerikanischen Film ein mutiger Film, auch wenn der Vertreter der Religion als nett dargestellt wird, Interessant, wie schwierig es offenbar in den USA ist, sich als nicht religiös zu outen.

Der Film vertritt die Meinung, dass sich Wissenschaft und Religion nicht ausschließen und gemeinsam nebeneinander existieren können. Sagan selbst war da sehr ausgewogen ( https://www.wondriumdaily.com/carl-sagans-contact-balancing-religion-and-science/ ), im Gegensatz zu zB. Richard Dawkins.


Warum macht man bei der zweiten Maschine es nicht einfach nochmal, wenn man nicht glaubt, dass es funktioniert hat.

Für mich einer der am meisten unterschätzten Filme überhaupt. VFX werden nicht übertrieben, Zemeckis nutzt viele VFX für tolle Kamerafahrten und Einstellungen.

Kommentar 1:

Ken Ralston: wie viele Andere in Bob Zemeckis Stab Teil einer eingeschworenen Crew (Cast Away, Zurück in die Zukunft, Polarexpress, Star Trek 2-4) 5 Oscars für Special Effects. Bis 1996 bei ILM, dann President bei Sony Pictures Imageworks ( https://en.wikipedia.org/wiki/Sony_Pictures_Imageworks ). Sony hat auch die VFX für Contact gemacht, aktuell zB. Doctor Strange and the Multiverse of Madness
Stephen Rosenbaum: (ILM, Weta) Avatar, Jurassic Park, Kong Skull Island. Zuletzt ist er wohl bei der Apple Mini Serie „Masters of the Air“ als VFX Supervisor beteiligt.

Bob Zemeckis gewinnt den Preis für den Film mit den meisten Änderungen am Drehbuch während der Produktion.

Wie zu erwarten werden die VFX beschrieben, auch bei Szenen, wo man es nicht erwarten würde. Die Verwendung von Translight wird beschrieben. Hier wird teilweise mit 20*5m großen Bildern am Set gearbeitet. Firmen wie rutters haben sich auf sowas spezialisiert ( https://translights.com/ ).

Es wird über auch die verwendeten Kameras geredet (vistavision und 65mm).

Steven Ford, President Fords Sohn, Schauspieler, hat eine kleine Nebenrolle als Astronaut, der wegen seiner Kinder aus dem Anwärterrennen aussteigt.

Bei den Szenen rund um die Maschine musste durchgehend darauf geachtet werden, dass die Maschine immer korrekt im Hintergrund eingesetzt wird.

Das ist vielleicht der witzigste der drei Kommentare.

Explosion der ersten Maschine dauerte drei Monate.

Rotoscoping wird oft erwähnt. Was ist das? Beim Animieren spricht man von Rotoscoping, indem Filmbilder auf ein Matte projeziert und dort nachgezeichnet werden. Bei VFX arbeitet man mit einer ähnlichen Technik zum Freistellen oder Ausschneiden und Einfügen von Elementen im Film. Während früher dafür spezialisierte Software und viel manueller Aufwand nötig war, macht das zB. Adobe After Effects quasi nebenbei.

U.a. wird auch Inferno erwähnt, ein VFX-Tool, das in den neunziger/2000er Jahren noch weit verbreitet war. Ursprünglich von Discreet, wurde dann von autodesk aufgekauft. So wie autodesk so ziemlich alles aus diesem Bereich aufgekauft hat: wie zB. die Produkte von Alias.

Bei den Aufnahmen in der Maschine flippen beide aus und erklären sehr viel, u.a. auch, wie in VFX Shots blaue Reflektionen von Bluescreens rausretouchiert werden mussten, bevor man die eigenlichen VFX-Shots einfügen konnte.

Wenn Elli in der Alienwelt schwebend aufwacht: diese Szene wurde sieben Tage vor Kinobeginn fertiggestellt.

Gefühlt 30% der Themen werden in allen drei Audiokommentaren erzählt.

Kommentar 2:

Kommentar von Jodie Foster von spätestens 1998.

gut verständlich, ohne Untertitel, 80% des Films redet sie.

Sie redet gefühlt 60% über die Motivation der Figuren, über die philosophischen und psychologischen Überlegungen. Mir scheint, sie gibt nochmal wieder, was sie bei der Ausgestaltung ihrer Rolle reflektiert hat.
Das Arecibo wurde für den Film digital aufgehellt und gesäubert.
Das Arecibo-Labor-Set wurde 1:1 wie das original gebaut.

Bei den Dreharbeiten am VLA regnete es häufig, was die Dreharbeiten schwierig machte.

Sie erwähnt oft Carl (Sagan) und seine Anmerkungen und Befürchtungen und konnte während der Dreharbeiten mit ihm reden.

über die Arbeit mit Zemeckis und die vielen komplexen und langen Shots. Sie erzählt von den Mastershots ( https://de.wikipedia.org/wiki/Master_Shot ), die oft direkt für den Film verwendet werden und die komplette Szene abbilden. Zemeckis hat oft Szenen komplett organisiert und gedreht, was eine Menge an Koordinierung und Aufwand bedeutet, besonders in Szenen mit vielen Personen. Der Mastershot dient daher auch der Continuity beim Schnitt, weil er den ursprünglich geplanten Ablauf einer Szene und zB. der Schauspieler und ihrer Orte zeigt. Lt. Wiki dient er oft als fallback, wenn man Aufnahmen vergessen hat oder zum Zwischenschneiden bei Nahaufnahmen einer Szene.

Ansprache von Clinton war die Ansprache von 1996 über den Fund von Mars-Gestein mit fossilen Bakterien. Später stellte sich das als Irrtum heraus.

über die Dreharbeiten in Cape Caneveral, das Schauspielern mit Videobildschirmen wie Computermonitoren oder scheinbare Videotelefonie. Es wurden dort wohl immer voraufgezeichnete und zur Aufnahme abgespielte Filme verwendet.

Tatsächlich redet sie viel über die Perspektive als Schauspielerin auf den Film und über das Drehbuch und die Geschichte. Das ist bestimmt für angehende Schauspieler interessant zu sehen, wie man sich einer Geschichte bzw. einer Rolle nähert.

Kommentar 3:

Design des Main Title am Buch angelehnt.
Intro (Zoomout) soll die Dimension des Weltalls zeigen.

Steve Starkey (Produzent): Forrest Gump, Polarexpress, Cast Away. Starkey denkt offenbar sehr ähnlich wie Zemeckis.

Robert (Bob) Zemeckis (Regisseur, Produzent): Zurück in die Zukunft, Cast Away, Der Polarexpress, ganz aktuell 2022 Pinocchio

Besser verständlich als Jodie Foster.

Auch bereits 1998 aufgenommen.

Schlechtes Wetter bei den Außendrehs.
Cracker Jack-Snack mit dem Plastik-Spielzeug (Kompass?) von von Matthew McConaughey wird seit den 70ern nicht mehr produziert.

Drake Gleichung wird erwähnt: die Wahrscheinlichkeit von außeririschem Leben.

Lobpreisung der Computereffekte. Viele wurden in Contact für besondere Kamerafahrten verwendet (beispielweise Fahrten durch das Fenster ihres Heimathauses oder wenn sie zum Medikamentenschrank läuft.

Der Sound des Aliensignals entwickelt sich im Laufe des Films.

Über das Interieur von Hadens Flugzeug und das passende Farbdesign der Klamotten und des Sets.

Über lange Shots wie die Szene beim Empfang in Washington mit x Komparsen und dem langen Gespräch zwischen den beiden. Motivation: intime Momente nicht durch Schnitte zerstören.

Zemeckis: „Editing is feeling, not thinking“ Zum Thema Editing zB auch der folgende Youtube-Kanal: https://www.youtube.com/c/ThisGuyEdits/videos

Über Videoplayback-Szenen wie zB. das NASA-Control-Center mit 24 Monitoren, die alle korrekt laufen sollten.

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