Knives out

Der Krimiautor Harlan Thrombey wird tot aufgefunden. Zuerst geht die Polizei von Selbstmord aus. Doch dann stellt sich heraus, dass alle aus der Familie ein Motiv haben. Der Privatdetektiv Benoit Blanc ermittelt zusammen mit der Polizei den tatsächlichen Tathergang.
Harlans Pflegerin, die nicht lügen kann ohne sich zu übergeben, gerät dabei ins Fadenkreiz des Ermittlers. Die junge Frau ist dabei aber der Sympathieträger des Zuschauers und so fiebert man mit der Pflegerin mit, die versehentlich zwei Medikamente verwechselt hat und so den Tod Thrombeys verursacht.
Natürlich stellt sie sich nach Verwirrungen und falschen Fährten who-done-it-typisch als unschuldig heraus.

Star-Ensemble:
Daniel Craig (weil Bond verschoben wurde, mit Südstaatenakzent basierend auf Historiker Shelby Foote. Sonst eigentlich sehr ähnlich kühl und zurückhaltend wie in seiner Bond-Rolle),
Chris Evans (Captain America)
Jamie Lee Curtis ( Halloween, Ein Fisch Namens Wanda, Blue Steel (1990, Film von Cathryn Bigelow, u.a. Strange Days, gefährliche Brandung, Zero Dark Thirty, einzige Frau mit Regie-Oskar für „tötliches Kommando/the hurt locker“ ), True Lies)
Don Johnson(Miami Vice, Django Unchained)
Toni Collette (Muriels Hochzeit und vieles vieles mehr)
Christopher Plummer (der glatzköpfige Klingone in Startrek 6, bei Anruf Mord,der rosarote Panther kehrt zurück)
Frank Oz bekannt als Stimme von Yoda und Puppenspieler von zB. Miss Piggy.
Hauptdarstellerin ist eigentlich Ana de Armas (Blade Runner 2047, und ihr kennt sie mittlerweile natürlich wirklich alle aus dem aktuellen James Bond – Keine Zeit zum Sterben). Wollte erst absagen, eine latinostämmige Rolle zu spielen.

Regisseur Rian Johnson: Star Wars: die letzten Jedi

Für mich eine einzige Zitatensammlung von Who-Done-It-Filmen oder eine aufwändige und aktualisierte Kopie.
Ähnlich wie „eine Leiche zum Dessert‘ von 1976 oder Mord im Orient-Express. Der Regisseur selbst nennt immer wieder Agatha Christie als Referenz.

IMDB-Rating 7.9.
Von den meisten Kritikern hoch gelobt.

Über 300Mio Dollar Einnahmen. Warum 40 Mio Budget?

Toni Collette sollte in einer Szene tanzen und durfte sich das Lied Roxy Music – More Than This aussuchen. Rechte daran waren dann wohl auch recht teuer.

Ton wurde in der Skywalker-Ranch bei Skywalker Sound (mehrfach oskarprämiert)abgemischt, Orchester-Aufnahme im Studio 1 in den Abbey-Road-Studios London Westminster? Das größte Aufnahmestudio der Welt. 20000 Pfund am Tag ( https://www.venuescanner.com/st-john-s-wood/abbey-road-studios/studio-one ). Hier wurde zB. auch die FIlmmusik für HdR aufgenommen und natürlich die Beatles,

Das Haus sind eigentlich zwei echte Häuser (außen & innen), auch wenn einige Settings auf der Bühne nachgebaut wurden. Das Haus für die Innenaufnahmen ist einrichtungstechnisch massiv angepasst worden. Das Haus wirkt wie eine eigene Figur mit Charakter.

Der erste Film, den der Regisseur digital gedreht hat. Look wurde so angepasst, dass er analogem Film entspricht bis hin zu analogfilmtypischen Flares an Lampen in High Contrast Situationen.

für das pg13-Rating musste das Blut am Anfang entfärbt werden und Flüche mussten raus.
Der Film wurde im Herbst und Winter gedreht. Man sieht ab und an die Blätter an den Bäumen kommen und gehen. Bibliothek war in einem anderen Haus.

https://de.wikipedia.org/wiki/Knives_Out_%E2%80%93_Mord_ist_Familiensache

  1. Teil ist bereits in Planung.

der erste Kommentar:

leider keine Untertitel, macht das Verstehen manchmal einfacher.
Regisseur spricht aber gut verständliches Englisch, redet 90% der Zeit. Dabei erzählt er wenig Trivia, sondern eher produktionsorientierte Details und filmtheoretisches.

Scouting des Hauses begann vor Abschluss des Films.
Farbgestaltung war wichtig.

Der Film wurde im Herbst und Winter gedreht. Man sieht ab und an die Blätter an den Bäumen kommen und gehen.

Toni Colette-Lobeshymne.

Erzählt enorm viele Details zur Herstellung des Films, also die Technik, über die Erzählstruktur, über die Entwicklung der Idee des Films und die Schauspieler.
Einer der Lieblingsfilme ist Sleuth(Mord mit kleinen Fehlern) https://de.wikipedia.org/wiki/Mord_mit_kleinen_Fehlern mit Michael Kane, Sir Lawrence Oliver

Erzählt über die Vorteile von Digitalkameras. Im Film wurde zb. eine Arri Alexa Mini (50 000$) verwendet, zB. die deutlich höhere Lichtempfindlichkeit. Passendes Objektiv in ähnlicher Preisregion (15 000$)

Zu seiner Rolle als Regisseur sagt er, dass es sein Job ist, die Aufnahmen so effizient wie möglich zu machen.

Schauspieler, die essen, sind nicht zu beneiden.

Er erzählt über Murder Mystery Tropes. https://nofilmschool.com/tv-and-movie-trope-examples, zB. die dümmlichen örtlichen Polizisten, den offensichtlich Verdächtigen, Nebel, der es dann nicht ist usw. Rian Johnson hat auch das Drehbuch geschrieben. So erzählt er vom Drehbuchschreiben. Dabei redet er auch über Beats, ein Begriff aus dem Drehbuchschreiben. Im Prinzip ein Teil einer Szene. https://www.socreate.it/de/blogbeitr%C3%A4ge/drehbuchschreiben/was-ist-ein-beat-beim-drehbuchschreiben und https://en.wikipedia.org/wiki/Beat_(filmmaking). Beats geben den Takt und damit die Geschwindigkeit des Films vor.

Buchtipps: Wer sich mit dem Drehbuchschreiben beschäftigen möchte:
Rette die Katze von Blake Snyder
The Writer’s Journey von Christopher Vogler
Screenplay: Foundations of Screenwriting von Syd Field

Blake Snyder beschreibt ein Rezept für erfolgreiche Drehbücher (in Hollywood). Dabei macht er sich eher lustig über Filme, die nicht diesem Schema folgen, sondern etwas anderes versuchen wie zB. Memento: „was hat der Film schon eingespielt?“ (40Mio), der erste bekannte Film von Christopher Nolan (Insomnia, Batman, Inception, Interstellar, Dunkirk Tenet).

Verfolgungsjagd wahr ursprünglich ohne Musik geplant. Die Motorengeräusche sollten der Soundtrack sein.

Im Haus hängt ein Portrait des Ermordeten. Zum Ende des Films ändert sich das Bild etwas. Das Bild wurde erst nach Dreh fertig gemalt. Daher wurde mit Greenscreen gearbeitet.

Dieser Kommentar ist außerdem etwas besonderes. Er wurde als Kinokommentar konzipiert, man konnte sich diesen Kommentar also herunterladen und dann im Kino gleichzeitig zum Film anschauen. Die Idee hatte ursprünglich Kevin Smith. Siehe auch https://en.wikipedia.org/wiki/Audio_commentary#In-theater_audio_commentary

Den zweiten Kommentar kann man sich leider sparen, vieles wiederholt sich vom ersten.

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